Jeden Tag landen riesige Mengen an Lebensmitteln im Müll. Die Planung Ihrer Einkäufe, die richtige Lagerung und ein bewussterer Umgang mit Lebensmitteln können helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Schon kleine Veränderungen können dazu beitragen, Abfälle zu reduzieren oder sogar ganz zu vermeiden. Aber niemand ist perfekt: Wir müssen nicht von jetzt auf gleich auf einen abfallfreien Lebensstil umsteigen, sondern nur den ersten Schritt machen. Mit ein paar Tricks, wie Sie Obst, Gemüse und andere wertvolle Produkte frisch halten und sogar einigen Lebensmitteln, die ihre beste Zeit hinter sich haben, wieder zu neuer Frische verhelfen, können Sie Lebensmittelverschwendung auf ein Minimum reduzieren oder sie sogar ganz vermeiden. Warum Reste nicht einfach kreativ verwerten?
Durch Kühlen, Einfrieren, Einlegen und Einkochen können Sie die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern und sie vor dem Müll bewahren.
Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) eines Joghurts schon ein paar Tage überschritten ist, heißt das nicht, dass Sie ihn nicht mehr essen und genießen können. Dieses Datum gibt lediglich den Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller garantiert, dass ein Produkt bei ordnungsgemäßer Lagerung seinen Geschmack, sein Aroma und seinen Nährwert behält. Gekühlte Fertigprodukte wie frische Nudeln oder Wurstwaren sollten Sie nicht lange nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verzehren. Sie enthalten unter Umständen Keime, die Sie nicht sehen, riechen oder schmecken, aber dennoch krank machen können. Werfen Sie diese Produkte im Zweifelsfall lieber weg. Das Gleiche gilt für leicht verderbliche Produkte, auf deren Verpackung für gewöhnlich ein Verbrauchsdatum angegeben ist. Nach Ablauf dieses Datums sollten verderbliche Waren entsorgt werden.
Stellen Sie neue Lebensmittel im Kühlschrank nach hinten und ältere nach vorne. Das „FiFo“-Prinzip (First in, First out) kann Ihnen helfen, den Überblick über die Frische Ihrer Lebensmittel zu behalten. Gut zu wissen ist auch, dass Kühlschränke verschiedene Temperaturzonen haben. Je weiter oben ein Fach über dem Gemüsefach liegt, umso wärmer ist es. Das unterste Fach direkt über dem Gemüsefach ist das kälteste. Die Kühlschranktür erwärmt sich beim Öffnen am stärksten. Damit Lebensmittel im Kühlschrank möglichst lange frisch bleiben, sollten sie im richtigen Fach aufbewahrt werden. Mehr dazu erfahren Sie unter „Lebensmittel richtig lagern“.
Mikroorganismen können sich bei niedrigen Temperaturen nicht so schnell vermehren. Aus diesem Grund lassen sich Lebensmittel durch Einfrieren am besten frisch halten. Im Folgenden finden Sie ein paar Regeln für das effektive Einfrieren von Lebensmitteln:
- Transportieren Sie gefrorene Produkte in Kühltaschen oder isolierten Lebensmittelbehältern, um eine Unterbrechung der Kühlkette zu vermeiden.
- Tauen Sie gefrorene Produkte im Kühlschrank auf und fangen Sie das Tauwasser auf, damit alles hygienisch bleibt.
- Frieren Sie Lebensmittel portionsweise ein, damit Sie immer genau die richtige Menge auftauen können.
- Frieren Sie Lebensmittel immer in Gefrierbeuteln ein, damit sie nicht austrocknen oder ihr Aroma verlieren.
- Denken Sie daran, die Gefrierbeutel mit Datum zu beschriften – nicht alle Lebensmittel bleiben im Gefrierschrank gleich lange frisch.
Das erinnert Sie an Ihre Großmutter? Das mag sein, aber die Kunst des Einkochens, Einlegens und Fermentierens ist gerade wieder stark im Trend! Mit diesen Methoden können Sie Lebensmittel an einem kühlen, trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung bis zu einem Jahr lang aufbewahren. Beschriften Sie frisch eingemachte Lebensmittel immer mit dem Datum und stellen Sie sie hinten in den Schrank oder die Vorratskammer, damit Sie die älteren Produkte zuerst verwenden. Ist der Deckel lose, die Flüssigkeit trüb oder der Geruch unnatürlich, sollten Eingemachtes und Eingelegtes am besten entsorgt werden.
Sie können so gut wie alles einkochen, sogar Fleisch und Wurstwaren. Dafür müssen die Lebensmittel natürlich frisch und unbeschädigt sein. Obst sollte roh und Gemüse roh oder blanchiert sein. Es ist eigentlich ganz einfach. Schichten Sie gewaschene und vorbereitete Lebensmittel in ein sauberes Glas mit Bügel- oder Schraubverschluss und bedecken Sie alles mit Flüssigkeit. Stellen Sie die Gläser in einen Kochtopf und achten Sie darauf, dass sie sich nicht berühren. Füllen Sie den Topf mit so viel Wasser, dass die Gläser etwa zu drei Vierteln bedeckt sind und erhitzen Sie das Wasser auf 75 - 120 °C. Je nach Lebensmittel sollte diese Temperatur für 10 Minuten bis 2 Stunden gehalten werden. Beim späteren Abkühlen der Gläser bildet sich im Innern ein Vakuum, das den Deckel luftdicht verschließt. Beim Einkochen von Erbsen, Bohnen und Pilzen sollten Sie den Kochvorgang ein zweites Mal wiederholen.
Sie möchten etwas Neues ausprobieren? Stellen Sie Ihre Kochkünste doch mit Karotten, grünen Bohnen, roter Beete oder Paprika auf die Probe. Diese Gemüsesorten eignen sich besonders gut zum Einlegen. Um ein Kilogramm Gemüse einzulegen, benötigen Sie einen halben Liter Essig (5 %) und bis zu einem halben Liter Wasser mit Gewürzen und Kräutern. Erhitzen Sie die Einlegeflüssigkeit, gießen Sie sie in Gläser oder Steinguttöpfe, lassen Sie sie abkühlen, erhitzen Sie die Flüssigkeit erneut und gießen Sie sie über das Gemüse. Das Gemüse sollte ein paar Fingerbreit mit Flüssigkeit bedeckt sein. Die eingelegten Lebensmittel sollten vier bis sechs Wochen lang durchziehen, danach sind sie für weitere 3 bis 12 Monate haltbar.
Das Fermentieren ist eine uralte Methode zur Konservierung von Lebensmitteln und wird bis heute zur Herstellung von Sauerkraut verwendet. Fermentierte Lebensmittel sind für manche Menschen zum Beispiel besser verdaulich. Enzyme und Mikroorganismen bauen in einem mehrstufigen Prozess den Zucker im Gemüse ab. Dabei entstehen sowohl die Milch- als auch die Essigsäure, die dem fermentierten Gemüse seinen typischen Geschmack verleihen und es vor dem Verderben bewahren. Reifes Gemüse eignet sich hervorragend zum Fermentieren. Es ist eigentlich ganz einfach. Vor dem Fermentieren müssen Sie das Gemüse raspeln, in Scheiben schneiden oder zerkleinern. Dann geben Sie das geraspelte, geschnittene oder zerkleinerte Gemüse in ein Glas, füllen es mit einer 5%igen Salzlake und legen es einige Tage oder Wochen darin ein. Wenn das Glas gut verschlossen bleibt, kann sich fermentiertes Gemüse mehrere Monate halten.
Selbst bei ordnungsgemäßer Lagerung verlieren manche Lebensmittel schnell an Frische und werden zäh, trocken oder hart. Es gibt jedoch keinen Grund, diese Lebensmittel wegzuwerfen. Hier erfahren Sie, wie Sie alte Lebensmittel wieder auffrischen können.
Wenn Sie welken Salat auffrischen wollen, legen Sie ihn einfach für kurze Zeit in kaltes Wasser. Dadurch werden die Blätter wieder knackig. Einige festere Salatsorten wie Radicchio, Römersalat und Chicorée können auch erhitzt werden. Schneiden Sie welke Kräuter zum Wiederbeleben einfach wie Blumen an und stellen Sie sie in ein Glas mit Wasser. Sie werden sich bald wieder erholen! Sie können verwelkte Kräuter auch zu Pesto verarbeiten oder in Öl eingelegt in Eiswürfelbehältern einfrieren.
Genau wie Salat und Kräuter braucht auch Wurzelgemüse wie Karotten, Radieschen und Rote Bete nur ein wenig Wasser, um wieder zum Leben erweckt zu werden. Bei diesen Gemüsesorten kann es aber manchmal etwas länger dauern. Idealerweise lassen Sie das Wurzelgemüse mehrere Stunden oder über Nacht in einem Gefäß mit Wasser stehen – am besten im Kühlschrank. Alternativ können Sie es auch in ein feuchtes Geschirrtuch einwickeln. Es nimmt das Wasser auf und wird wieder knackig.
Überreifes Obst kann nicht mehr aufgefrischt werden, aber Sie können es für eine Reihe leckerer Rezepte verwenden. Braune Bananen eignen sich zum Beispiel perfekt für Bananenbrot oder als Grundlage für Smoothies – und im Sommer lassen sie sich wunderbar zu Bananeneis verarbeiten. Aus verschrumpelten Äpfeln und Birnen lassen sich köstliche Marmeladen, Pürees, Kompotte und Chips herstellen. Nicht mehr ganz so frisches Obst sollten Sie jedoch schnell verbrauchen, bevor es schimmelt.
Wir haben es alle schon erlebt: Das leckere Baguette oder Brötchen von gestern hat sich plötzlich in Stein verwandelt. Das ist jedoch kein Grund für den Müll – aus diesen Backwaren können Sie noch viel machen. Befeuchten Sie Ihr getrocknetes Brot mit ein wenig Wasser, schieben Sie es für ein paar Minuten in den Ofen und im Nu schmeckt es fast wieder so gut wie am Tag des Kaufs. Wenn das Brot sehr hart geworden ist, können Sie daraus Paniermehl machen.
Je nach Lagerung können Nudelreste entweder wässrig werden oder austrocknen. Wenn die Nudeln am nächsten Tag noch genauso gut schmecken sollen, können Sie die aufgeweichten Nudeln bei mittlerer Hitze kurz anbraten. Sind Ihre Nudeln hingegen ausgetrocknet, können Sie sie einfach für ein oder zwei Minuten in kochendes Wasser geben.
Bleibt Käse zu lange auf dem Esstisch liegen oder wird er im Kühlschranks ganz nach hinten geschoben, kann er schnell trocken und hart werden. Hart gewordenen Käse bekommen Sie wieder weich, indem Sie ihn etwa eine halbe Stunde lang in Milch einweichen – so müssen Sie ihn nicht wegwerfen.
Kekse sind von Natur aus ziemlich trocken, können aber bei längerer Lagerung noch trockener und sogar ein wenig hart werden. Wenn Sie Ihre Kekse etwas weicher mögen, legen Sie einfach für ein paar Stunden ein paar Apfelscheiben in die Keksdose. Der Apfel gibt etwas Feuchtigkeit an die Kekse ab und macht sie wieder weich. Das funktioniert auch mit Kuchen und anderen Backwaren.
Geschnittenes Gemüse, die Kartoffeln von gestern, ein halber Pudding – wenn Sie nicht aufpassen, füllt sich Ihr Kühlschrank mit Resten. Sie sollten Ihren Lebensmitteln immer eine zweite Chance geben, denn sie bieten Ihnen oft die Möglichkeit, kreativ zu werden. Überlassen Sie Reste nicht einfach dem Müll, sondern geben Sie sie in die Pfanne und zaubern Sie etwas Neues. Es kann eine Menge Spaß machen, gemeinsam mit Familie und Freunden etwas aus Resten zu kochen!
Egal, welche Lebensmittel Sie übrig haben und für welchen Anlass Sie kochen, es gibt immer ein passendes Rezept. Aus Brotresten, Tomaten und Rucola lässt sich zum Beispiel ein köstlicher Panzanella zubereiten. Vielleicht können Sie auch ein gesundes Dessert zaubern, indem Sie übrig gebliebenes Obst zu einem Smoothie oder Obstsalat verarbeiten? Und die übrig gebliebenen Paprikastreifen lassen sich mit der halben Dose Mais und Reis von gestern zu einem leckeren Gemüsecurry kombinieren.
Sie haben noch Suppe von gestern übrig, aber nicht genug für eine ganze Portion? Kein Problem! Verwenden Sie den letzten Rest Suppe einfach als Soße für Nudeln oder Pasta. Wenn das immer noch nicht reicht, fügen Sie ein wenig geschnittenes Gemüse und vielleicht ein wenig Gemüsebrühe hinzu.
In unseren Rezeptideen finden Sie weitere Anregungen für die kreative Verwertung Ihrer Reste.
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